[Rezension] Eva Mozes Kor: Ich habe den Todesengel überlebt - Ein Mengele-Opfer erzählt

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: cbj
Erschienen: 9. Januar 2012
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 357040109X
ISBN-13: 978-3570401095
Originaltitel: Surviving the Angel of Death
Preis [D]: EUR 6,99
Preis [A]: EUR 7,20

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Eva Mozes Kor ist zehn Jahre alt als sie mit ihrer Familie nach Auschwitz verschleppt wird. Während die Eltern und zwei ältere Schwestern in den Gaskammern umkommen, geraten Eva und ihre Zwillingsschwester Miriam in die Hände des KZ-Arztes Mengele, der grausame Experimente an den Mädchen durchführt. Für Eva und ihre Schwester beginnt ein täglicher Überlebenskampf ...
Die wahre Geschichte einer Frau mit einem unbezwingbaren Überlebenswillen und dem Mut, die schlimmsten Taten zu vergeben.

Eva Mozes Kor, geboren 1934, ist eine Überlebende des Holocausts und wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Miriam von Josef Mengele für menschenverachtende medzinische Experimente missbraucht. Sie lebt heute in Terre Haute, Indiana, und ist eine international gefragte Referentin zu den Themen Holocaust, Menschenrechte und Ethik in der Medizin. Der Dokumentarfilm „Forgiving Dr. Mengele“ erzählt von ihrem Schaffen. Weitere Informationen zur Autorin sind unter www.candlesholocaustmuseum.org zu finden.

Normalerweise lese ich sehr wenig bis gar nichts über den zweiten Weltkrieg und die Zeit der Judenverfolgung. Sechs Schuljahre lang, in denen dieses Thema ausführlich behandelt wurde, sind meiner Meinung nach genug Zeit, um zu wissen, dass damals schlimme Dinge geschehen sind.
Dieses Buch habe ich aber geschenkt bekommen und ich wollte es nicht ungelesen ins Regal stellen wegen der ernsten Thematik.
Wer dieses Buch liest, muss wirklich starke Nerven haben, denn es werden grausame Verbrechen an Kindern geschildert.
Der Inhalt des Buches stützt sich hauptsächlich auf Erinnerungen der zehnjährigen Eva, die aber erst niedergeschrieben wurden, als Eva schon längst erwachsen war. Deshalb kommen einem die Schilderungen relativ nüchtern und distanziert vor....fast so, als würde eine fremde Person die Geschichte erzählen.
Aber vielleicht ist diese Distanziertheit auch notwendig für Überlebende dieser Zeit, um das Erlebte überhaupt verarbeiten zu können, denn Erinnerungen daran sind sicher sehr schwer zu ertragen.
Bevor ich angefangen habe das Buch zu lesen, habe ich mir auf Amazon einige Rezensionen durchgelesen. In erster Linie wollte ich wissen, was mich erwartet, denn ich bin nicht sensationsgeil und will auf keinen Fall detaillierte Foltermethoden lesen, denen andere Menschen unterzogen wurden.
Erschreckt haben mich allerdings die Rezensionen einiger Personen, die das Buch negativ bewertet haben, weil ihnen "die Spannung" fehlte und die der Meinung waren, dass man die Handlung "besser hätte ausschmücken können"!
Ich denke, diese Personen haben sich im Genre vertan, denn dieses Buch ist kein Krimi oder Thriller und er soll nicht spannend sein. Dieses Buch ist eine Autobiografie, in der die Erinnerungen und Leiden eines zehnjährigen Mädchens geschildert werden.
Dieses Buch gibt Einblicke in die Verhältnisse und Zustände der damaligen Zeit und deshalb finde ich das Buch ziemlich gelungen, denn es erreicht genau das, was es auch erreichen will: es regt die Leser zum Nachdenken an, denn so eine Zeit wie damals soll es nie wieder geben!!

Dieses Buch kann einem richtig nahe gehen, wenn man bedenkt, was ein kleines Mädchen alles durchmachen musste. Wer mehr über die Judenverfolgung wissen möchte oder sich mit dieser Thematik beschäftigt, dem lege ich dieses Buch ans Herz.
Allen anderen, die nur auf Spannung und die detaillierte Schilderung grausiger Experimente und Foltermethoden aus sind, denen empfehle ich, sich eher einen Roman mit entsprechender Handlung aus dem Genre Thriller/Krimi/Horror zu besorgen.

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