Verlag: rororo
Erschienen: 1. Juni 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499230860
ISBN-13: 978-3499230868
Originaltitel: Et merkelig sted à Do
Preis [D]: EUR 14,99
Preis [A]: EUR 15,50
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Ich danke folgendem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars:
Sheldon Horowitz ist ein 82-jähriger jüdischer Uhrmacher und lebt in New York.
Nach dem Tod seiner Frau Mabel möchte
seine Enkelin Rhea, die er nach dem Tod seines Sohnes großgezogen
hat, dass er zu ihr nach Oslo zieht.
Sie wohnt inzwischen dort, weil sie
einen Norweger namens Lars geheiratet hat.
Es verschlägt ihn also in ein fremdes
Land, dessen Einwohner und Sprache er nicht versteht. Somit hat er
viel Zeit in der Vergangenheit zu schwelgen.
Das ist einer der Gründe, warum Rhea
ihn für dement hält.
Sie ist sehr bemüht, dass Sheldon sich
schnell am neuen Wohnort integriert und wohlfühlt. Deshalb möchte
Rhea eines morgens mit ihrem Großvater und ihrem Ehemann spazieren
gehen. Sheldon weigert sich jedoch und so gehen Rhea und Lars alleine
los.
Als die beiden gegangen sind, hört
Sheldon plötzlich Krach im Treppenhaus. Es ist ein streitendes Paar
aus der Wohnung über ihm und auf einmal steht die Frau vor seiner
Wohnungstür. Er öffnet ihr die Tür und die Frau (er nennt sie
Vera) und ihr Sohn verstecken sich bei ihm.
Sheldon ist klar, dass die Frau und ihr
Kind in Gefahr sind und möchte ihnen zur Flucht verhelfen.
Doch dann wird die Tür eingetreten und
Sheldon, der sich mit dem Jungen im Schrank versteckt, muss den
Todeskampf der jungen Frau mitanhören.
Als der Täter die Wohnung verlassen
hat, flüchtet Sheldon mit dem Sohn der Toten.
Er weiß, dass der Mörder den Jungen
sucht, auch wenn er den Grund dafür nicht kennt.
Doch Sheldon wird alles in seiner Macht
stehende tun, um zu verhindern, dass der Mörder den Jungen in die
Finger bekommt!
Dieser wurde in Boston geboren, lebte
aber auch in Israel, England, Ungarn und der Schweiz und hat seinen
Lebensmittelpunkt nun in Norwegen. Dort lebt er mit seiner Frau und
seinen Kindern.
Bevor er Autor wurde, hat er eine
Karriere als Spezialist für Sicherheitspolitik absolviert und selbst
jetzt arbeitet er noch für zahlreiche Gremien der UNO und
Universitäten weltweit und ist Direktor eines Forschungsinstituts.
Das Buch ist in drei größere Teile
gegliedert: Teil I - Der 59. Breitengrad, Teil II - Flussratten und
Teil III - New River.
Im ersten Teil geht es vorrangig um
Sheldon und seine Enkelin Rhea. Sie hat ihn zum Umzug nach Oslo
überredet, damit er bei ihr und ihrem Ehemann Lars leben kann. Der
Auslöser des ganzen war der Tod von Sheldons Frau Mabel, die ihn für
dement hielt und sich Sorgen um ihn machte. Diese Sorge hat sich auf
die Enkelin Rhea übertragen, die sich verantwortlich für ihren
Großvater fühlt, weil er ihre einzige verbleibende Familie ist.
In diesem Teil findet auch das
Zusammentreffen von Sheldon und „Vera“ und der Mord an ihr statt
und der kleine Sohn Veras kommt in seine Obhut. Die Flucht beginnt
somit.
Der zweite Teil ist im Gegensatz zu den
anderen relativ kurz. Der Leser wird über Sheldons Vergangenheit im
Krieg aufgeklärt und wie er seinen Sohn Saul verloren hat.
Außerdem wird seine Flucht mit dem
Jungen beschrieben und zum ersten Mal erfährt man auch etwas über
die Geschichte und Beweggründe seiner Verfolger.
Im dritten Teil neigt sich die Flucht
dem Ende zu und alle Handlungsstränge finden hier mehr oder weniger
zusammen. Sheldon trifft auf seine Verfolger und auch die Polizei
mischt sich jetzt aktiver ein.
Mehr kann man von der Handlung
eigentlich gar nicht verraten, da man dem Buch sonst die wenig
vorhandene Spannung nimmt.
Das Buch ist von Anfang bis Ende sehr
politisch angehaucht. Es werden abwechselnd Szenen aus dem Vietnam-
und Koreakrieg, dem Konflikt und den Massakern zwischen Serben und
Kosovaren und dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust beschrieben.
Sheldon steckt immer, mal mehr oder
weniger, mitten in diesen Handlungen. Die Grenzen zwischen Wahrheit
und seiner Einbildung verwischen immer mehr und es fällt einem als
Leser nach einiger Zeit schwer zu unterscheiden, was wirklich wahr
und was frei erfunden bzw. ein Wunschtraum Sheldons ist.
Die Vermutung liegt nahe, dass er
wirklich nur noch in der Vergangenheit lebt und an Altersdemenz
leidet.
Diese Annahme wird auch bekräftigt,
als er anfängt mit toten Personen zu reden. Er bildet sich ein, dass
diese Menschen aus seiner Vergangenheit zugegen sind und ihn in
verschiedenen Situationen beraten und unterstützen.
Im Buch bekommt man eigentlich auch
sehr wenig von anderen Charakteren mit. Weder die Enkelin und ihr
Mann, die Kommissarin oder die Verfolger werden wirklich vorgestellt
und charakterlich ausgebaut. Insgesamt wirken sie sehr lieblos
kreiert. Das sorgt dafür, dass man als Leser weder Sympathien noch
Antipathien entwickelt. Die Charaktere sind einem einfach
gleichgültig.
Auch von Paul, der ja mit Sheldon
zusammen auf der Flucht ist, erfährt man nichts.
Man bekommt immer mehr das Gefühl,
dass das ganze Buch nur eine Plattform für einen alten Mann sein
soll, der seine Vergangenheit und sein Leben bis zu einem gewissen
Grad bereut und sich wünscht es hätte anders sein können.
Auch die Ermittlungsarbeit der Polizei
ist in diesem Buch einfach ein Witz. Sie wird nur am Rande der
Handlung immer mal wieder beschrieben und angerissen. Doch das was
man als Leser davon mitbekommt ist einfach nur langweilig.
Während die Handlung im ganzen Buch
eigentlich sehr schleppend voranging, wird das Ende sehr abrupt
serviert. Alle Charaktere treffen plötzlich aufeinander und dann ist
das Buch zu Ende.
Man erfährt nicht, was aus Rhea und
Lars wurde oder was mit Paul passiert ist.
Das Buch hat sehr vielversprechend
angefangen und eine Menge Potential gezeigt, welches vom Autor aber
einfach nicht genutzt wurde. Das Cover ist aber immerhin sehr schön
gestaltet und spiegelt den Inhalt des Buches sehr gut wieder. Deshalb
gibt es von mir noch zwei Monster.
2 Monster
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Schön, dass ihr lieben Leser es bis hierher zu den Kommentaren geschafft habt!! ♥
Es wäre sehr lieb von euch, wenn ihr jetzt aber nicht einfach geht, sondern mir eure Meinung in einem kleinen Kommentar mitteilt!! ♥
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