Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 1
Erschienen: 18. April 2013
Erschienen: 18. April 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462045237
ISBN-13: 978-3462045239
Originaltitel: Maletes Perdudes
Preis [D]: EUR 19,99
Preis [A]: EUR 20,60
Preis [D]: EUR 19,99
Preis [A]: EUR 20,60
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Ich danke folgendem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars:
Gabriel wird als Neugeborenes von seiner Mutter an einer Markthalle ausgesetzt. Ein Nachtwächter und ein Ehepaar, welches Fische verkauft, finden ihn und die Fischhändlerin legt das hungrige Kind an ihre Brust. Am Nabel des Säuglings klebt ein Zettel mit dem Namen 'Gabriel'. Danach bringt der Nachtwächter das Kind ins Krankenhaus und von dort aus kommt es ins Waisenhaus Casa de la Caritat.
Das Heim wird von Nonnen bewirtschaftet und so darf er
seinen katholischen Namen Gabriel behalten und bekommt
noch den Zusatz 'Delacruz Expòsito'.
In der Casa de la Caritat wächst er zusammen mit seinem
besten Freund Serafì Bundò auf.
Mit siebzehn Jahren verlassen beide das Waisenhaus und
fangen an zu arbeiten. Die Arbeitsstellen wurden von den Nonnen
vermittelt und so landet Gabriel in einer Druckerei und Bundò in
einem Umzugsunternehmen.
Während Bundò durch seine Arbeit in der ganzen Stadt
herumkommt, sind Gabriels Tage in der Druckerei eher trist. Doch
durch Bundòs Hilfe schafft er es, ebenfalls in der Spedition von
Herrn Casellas unterzukommen.
Nach einiger Zeit sind sie zusammen mit ihrem Kollegen
Petroli für die Umzüge ins Ausland zuständig.
In Deutschland, Frankreich, England und schließlich
wieder in Spanien, lernt Gabriel im Laufe der Zeit vier verschiedene
Frauen kennen und zeugt mit jeder von ihnen einen Sohn.
Die Frauen und später auch die Söhne wissen nichts
voneinander, doch alle verbindet eine Gemeinsamkeit. Alle Söhne
tragen den gleichen Namen in abgewandelter Form: Cristof,
Christopher, Christophe und Cristòfol.
Als Gabriel plötzlich verschwindet, macht ein Polizist
Cristòfol ausfindig und informiert ihn über die verlassene Wohnung
seines Vaters.
Dort findet er Hinweise auf seine drei Brüder und
vereint schließlich alle vier in Barcelona.
Nach und nach versuchen die Brüder nun, der
Vergangenheit ihres Vaters auf die Spur zu kommen und die
Geheimnisse, die ihn umgeben, zu lösen.
Jordi Puntí wurde 1967 in Manlleu, Barcelona, geboren und veröffentlichte 1998 seinen ersten Erzählband. 2007 erschien beim Verlag KiWi das Buch "Erhöhte Temperatur". Er schreibt für "El País" und übersetzt unter anderem Daniel Pennac, Amélie Nothomb und Paul Auster ins Katalanische. Puntí ist eine der interessanten Stimmen der katalanischen Literatur und erhielt für diesen Roman zahlreiche Preise. Er lebt mit seiner Frau, der Autorin Stefanie Kremser, in Barcelona.
Die ganze Handlung ist in zwei Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es vorrangig um die Vergangenheit
Gabriels.
Cristòfol erzählt aus seiner Perspektive, wie er von
dem Polizisten benachrichtigt wurde und in die Wohnung seines Vaters
geht. Er durchsucht alles und durch die Dinge, die er findet, wird er
neugierig.
Als alle Brüder dann versammelt sind, erzählt jeder
von ihnen in einem Kapitel, wie Gabriel die jeweiligen Mütter
kennenlernte und wie die verschiedenen Christofs gezeugt wurden.
Außerdem tragen sie Fotos und Unterlagen zusammen, die
sie schließlich auf die Spur anderer Menschen bringen, die mit
Gabriel zu tun hatten. So zum Beispiel der ehemalige Kollege Petroli
oder Bundòs Freundin Carolina, mit denen sich die Brüder auch
treffen, um sie zu befragen.
Nach und nach entsteht so im ersten Teil ein Bild von
Gabriel und seiner Lebensgeschichte, die seine Söhne versuchen zu
rekonstruieren.
Teilweise sind die Erzählungen und Ausführungen der
Söhne etwas langatmig und langweilig und an einigen Stellen ist man
der Versuchung nahe, das Buch einfach beiseite zu legen.
Doch dann kommen wieder spannende Stellen, an denen man
gar nicht schnell genug weiterlesen kann, um mehr über Gabriels
Abenteuer zu erfahren.
So endet der erste Teil des Buches in einem
abenteuerlichen Moment, in dem es um Leben und Tod geht.
Im zweiten Teil kommt dann endlich wieder Cristòfol
selbst zu Wort und kann die Geschichte seiner Mutter und Gabriel
erzählen.
Sie spielt eine entscheidende Rolle und hat Gabriel
sozusagen das Leben gerettet.
Der zweite Teil ist zwar wesentlich kürzer als der
erste, übertrifft diesen aber bei weitem was die Spannung betrifft.
Wo man sich in den vorherigen Kapiteln eher quälen
musste, um ein Stückchen weiterzulesen, kann man das Buch jetzt fast
nicht mehr aus der Hand legen.
Plötzlich bekommt man eine unwahrscheinlich große
Menge an Informationen gleichzeitig und die Handlungsstränge
verbinden sich endlich, um Klarheit über alle Geheimnisse Gabriels
zu schaffen.
Ich muss wirklich zugeben, dass ich noch nicht so recht weiß, welche Meinung ich mir über das Buch bilden soll.
Einerseits überzeugte mich zwar die Geschichte
Gabriels, aber andererseits musste ich mich an einigen Stellen
wirklich zwingen, das Buch weiterzulesen und nicht in die nächstbeste
Ecke zu pfeffern.
Der Schreibstil kommt mir an einigen Stellen recht zäh
vor und es gibt Stellen, die man meiner Meinung nach unnötig in die
Länge gezogen hat. Bestes Beispiel dafür ist die Szene als Christof
mit seiner Bauchrednerpuppe Christofinni einen Dialog führt.
Trotzdem gab es Momente, in denen auch an langweiligen
Stellen mein Interesse geweckt wurde; als zum Beispiel immer wieder
das Franco-Regime erwähnt wurde. Die ständige Erwähnung hat
regelrecht dazu eingeladen, etwas nachzuforschen und mehr über die
damaligen Umstände herauszufinden.
Am Schluss hat es der Autor dann wenigstens geschafft,
alle Handlungsstränge glaubhaft und auch sinnvoll zusammenzuführen
und Unklarheiten aufzulösen.
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