Montag, 5. August 2013

[Rezension] Amy Garvey: Deine Lippen so kalt

Gebundene Ausgabe: 316 Seiten
Verlag: cbj
Erschienen: 23. Juli 2012
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570153320
ISBN-13: 978-3570153321
Originaltitel: Cold Kiss
Preis [D]: EUR 14,99
Preis [A]: EUR 15,50

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Als Danny stirbt, fühlt Wren sich unendlich einsam und alleingelassen. Wren wünscht sich nur das eine: den Liebsten zurückzuholen. Und genau das tut sie mit Hilfe ihrer heimlichen magischen Fähigkeiten. Doch dieser auferweckte Danny ist nicht der, in den sie sich damals verliebt hat: seine Haut ist kalt und seine Lippen sind eisig. Er lebt nur durch sie und für sie. Wren muss ihn verstecken und besucht ihn jeden Tag. Doch ihr Herz scheint dabei einzufrieren.
Alles ändert sich, als sie Gabriel trifft. Er spürt Wrens magische Kraft und ahnt ihr Geheimnis. Hin und her gerissen zwischen der Verantwortung für Danny und der aufflammenden Leidenschaft für Gabriel, muss Wren eine Entscheidung treffen. Die schwerste ihres Lebens ...


Amy Garvey war früher Lektorin, nun arbeitet sie auf der anderen Seite des Schreibtischs. Schon als Kind las sie alles, was ihr unter die Finger kam, außerdem sah sie definitiv zu viel fern und wünschte sich immer sehnlichst, Samantha Stephens aus der Serie „Verliebt in eine Hexe“ zu sein (das wünscht sie sich noch heute). "Deine Lippen, so kalt" ist ihr erster Jugendroman. Amy Garvey lebt mit ihrer Familie in Pennsylvania, USA. 

Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Buch gemischte Gefühle habe und es mir dementsprechend schwer fällt, eine Bewertung abzugeben.
Das Cover und die Buchbeschreibung haben mich in erster Linie dazu bewogen, dieses Buch zu kaufen und ich habe mich auch wirklich darauf gefreut es zu lesen. Doch leider konnte es meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Das heißt aber nicht, dass an diesem Buch alles schlecht ist! Ganz im Gegenteil....
Amy Garvey hat einen wunderbaren Schreibstil und schafft es, die Gefühlslage ihrer Charaktere in nur wenigen Sätzen sehr gut zu beschreiben. Dennoch war die Geschichte sehr eintönig und teilweise hat mir einfach die Spannung gefehlt.
Alles dreht sich nur um Wren und ihre Probleme, weshalb meiner Meinung nach alle anderen Charaktere etwas auf der Strecke bleiben.
Wren ist sehr naiv und ichbezogen, kann nur schlecht auf die Gefühle anderer eingehen und nimmt dementsprechend auch keine Rücksicht. Außerdem ist sie im ganzen Buch fast nur am Heulen, was nach einiger Zeit schon richtig nerven kann.
Natürlich hat sie es auch schwer: sie hat magische Fähigkeiten wie alle Frauen in ihrer Familie, aber niemand außer ihrer Tante Mari redet wirklich mit ihr über diese Gabe und die Möglichkeiten, die sie hat. Als Danny stirbt, holt sie in mit Magie ins Leben zurück, ohne jedoch darüber nachzudenken, was danach passieren soll. Alle anderen Menschen halten ihn für tot und haben ihn beerdigt, weshalb Wren sich die Nächte um die Ohren schlagen muss, da sie Danny in einer alten Garage versteckt. Auch den Kontakt zu ihren besten Freundinnen verliert sie dadurch und steht dann ganz allein da!
Das denkt sie zumindest, denn selbst wenn andere Leute mit ihr reden wollen und ihr Hilfe anbieten, stößt sie diese vor den Kopf und lehnt ab. Nach und nach entsteht so das Gefühl, dass sie sich gerne in ihrem Selbstmitleid suhlt. 
Die anderen Charaktere im Buch sind eigentlich ganz gut dargestellt, aber trotzdem hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Beim Lesen kam es mir oft so vor, als würden alle nur dastehen und warten was Wren tut, um dann entsprechend zu handeln. Ihre Freundinnen sind sauer auf sie und streiten mit ihr und kaum sagt Wren ein versöhnliches Wort, ist wieder alles gut. Als sie wegläuft und eine ganze Nacht nicht nach Hause kommt, schreibt ihre Mutter ihr nur SMS und lässt sich am nächsten Tag auch noch flapsige Bemerkungen gefallen. Ich denke nicht, dass solche Situationen sehr realitätsnah sind.
Was mich außerdem noch gestört hat, waren die vielen offenen Fragen am Ende des Buches. Was hat es mit der Geschichte um Wrens Vater auf sich? Wie entwickelt sich die Beziehung zu ihrer Mutter? Es werden immer nur Andeutungen gemacht und nichts wird aufgelöst.
Erst als ich die Autorin gegooglet und eine englische Verlagsseite mit ihren Angaben gefunden habe, wurde klar, dass es noch einen zweiten Band gibt. Dieser ist jedoch nur in der Originalsprache erhältlich und eine deutsche Veröffentlichung ist nicht in Sicht. Ich persönlich finde es immer ziemlich blöd, wenn der erste Band einer Reihe vom Verlag nicht entsprechend gekennzeichnet wird, denn dann gehe ich automatisch davon aus, dass es sich um einen abgeschlossenen Einzelband handelt.

Ich habe mir von diesem Buch mehr versprochen. Der Anfang war zwar noch spannend und versprach viel, konnte aber dann nur noch mit eintöniger Handlung und einem nervigen Hauptcharakter aufwarten.
Einzig der gute und flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin haben mich dazu bewegt, das Buch fertig zu lesen. Trotzdem werde ich den Folgeband, sollte er je in Deutschland erscheinen, wohl eher nicht lesen.

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