Freitag, 5. Juli 2013

[Rezension] Tabitha Suzuma: Forbidden

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Oetinger
Erschienen: August 2011
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3789147443
ISBN-13: 978-3789147449
Preis [D]: EUR 17,95
Preis [A]: EUR 18,50



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Der siebzehnjährige Lochan und seine sechzehnjährige Schwester Maya hatten schon immer ein sehr inniges Verhältnis zueinander und verstehen sich ohne Worte. Zusammen kümmern sie sich um ihre drei jüngeren Geschwister: Kit, dreizehn Jahre alt und sehr rebellisch, Tiffin, acht Jahre alt und ein fußballverrückter Spaßvogel und Willa, fünf Jahre alt und das Nesthäkchen der Familie. Sie übernehmen alle wichtigen Aufgaben in der Familie und kümmern sich um Hausaufgaben, Kleidung und das Essen, da die Mutter fast nie zuhause ist und sich lieber ihren jüngeren Liebhabern widmet und der Vater nach Australien ausgewandert ist und eine neue Familie gegründet hat. Immer mehr fühlen sie sich wie ein Ehepaar, statt wie Bruder und Schwester und irgendwann können sie ihre Gefühle füreinander nicht mehr zurückhalten. Die beiden wissen, dass es verboten ist was sie tun, aber: Wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen?


Tabitha Suzuma wurde 1975 als ältestes von fünf Kindern einer Engländerin und eines Japaners in London geboren. Sie hat nie viel von der Schule gehalten und sich im Unterricht die Zeit mit dem Schreiben von Geschichten vertrieben. Mit vierzehn Jahren hat sie die Schule abgebrochen und kam ironischerweise 12 Jahre später als Lehrerin zurück.
Sie hat fünf Bücher geschrieben und arbeitet gerade an ihrem sechsten.
Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, kann ihre Homepage besuchen, auf der sie unter der Rubrik "About Tabitha" auch einige lustige Fakten über sich gepostet hat.

Irgendwo im WorldWideWeb habe ich eine Rezension zu diesem Buch gelesen, die mich richtig neugierig gemacht hat. Aber da ich noch so viele ungelesene Bücher zuhause hatte, wollte ich es mir nicht unbedingt kaufen. Als ich es dann aber zufälligerweise in unserer Stadtbibliothek entdeckt habe, musste ich zugreifen und hatte das Buch dann auch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen!
Tabitha Suzuma schreibt hier sehr gefühlvoll über ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, Inzest, die Liebe zwischen Geschwistern.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Lochan und Maya erzählt und ermöglichen dem Leser so, in die Gefühlswelt der beiden einzutauchen.
Man erfährt alles über die kaputte Familie, die Vergangenheit der beiden und bekommt die Entwicklung der aufkeimenden Liebe zwischen Lochan und Maya mit.
Man leidet und hofft mit ihnen zusammen auf ein Happy End und doch befindet man sich in einem Zwiespalt, weil Inzest einfach gesetzlich verboten und somit falsch ist. Doch kann es wirklich falsch sein, jemanden von ganzem Herzen zu lieben? Lochan und Maya gehören einfach ohne Kompromisse zusammen, auch wenn einem beim Lesen immer wieder ein ungutes Gefühl beschleicht.
Öfter fragt man sich, ob alles anders gekommen wäre, wenn sie in einer intakten und liebevollen Familie aufgewachsen wären. Hätten sie solche Gefühle auch zueinander entwickelt, wenn sie nicht so frühzeitig in diese Erwachsenenrollen hinein gedrängt worden wären?? Hätten sie in einer richtigen Familie einfach nur Bruder und Schwester sein können, ohne Ängste und Probleme?
Auch die anderen Charaktere, zum Beispiel die Geschwister, kann man gut verstehen. Alle Ängste, Befürchtungen und Hoffnungen werden von Tabitha Suzuma sehr gut in Worte gefasst. So kann man auch das rebellische Verhalten von Kit verstehen, der Lochan nicht als männliches Oberhaupt der Familie anerkennen möchte und immer mehr auf die schiefe Bahn gerät. Oder Tiffin, der sich lieber mit Fußball in eine heile Scheinwelt mit seinen Freunden rettet, um nicht immer wieder enntäuscht zu werden. Auch Willa kann man gut verstehen und hat schon etwas Mitleid mit ihr, weil sie sich immer anstrengt um brav und liebenswert zu sein, aus Angst man könnte sie sonst nicht mehr liebhaben, wenn sie etwas anstellt.
Der Mutter möchte man oft am liebsten eine verpassen, damit sie endlich aufwacht und merkt, was sie Lochan und Maya antut und wie sehr sie ihre Kinder verletzt. Aber die Alkoholsucht und die Liebhaber sind wichtiger, um ihr Selbstwertgefühl zu pushen.
Während man schon im Laufe des Buches immer wieder Herzklopfen hatte, hat man zum Ende hin dann einfach nur noch Tränen in den Augen.

Insgeheim weiß man wie es ausgeht und doch bleibt man auf der letzten Seite dann ziemlich erschlagen zurück und muss erst ein paar mal schlucken, um den Kloß im Hals wieder wegzubekommen.
So schnell werde ich die Geschichte von Lochan und Maya wohl nicht vergessen....
Ich kann das Buch wirklich empfehlen und gebe ihm 4 Monster!

4 Monster

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