Donnerstag, 4. Juli 2013

[Rezension] Sebastian Willing: Bea geht - Ein Abschied auf Raten

Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1
Erschienen: 03. Juni 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3732241394
ISBN-13: 978-3732241392
Preis [D]: EUR 9,95
Preis [A]: EUR 10,30



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Sebastian Willing beschreibt in diesem Buch die wahre Geschichte seiner 13-jährigen Tochter Bea. In den ersten Jahren ihres Lebens wächst sie mit vielen Entwicklungsverzögerungen auf, aber trotzdem genießt die Familie ihr Glück zu dritt. Bis nach und nach klar wird, was mit Bea nicht stimmt: sie ist behindert und wird immer auf dem Entwicklungsstand eines anderthalbjährigen Kindes bleiben.
Die Familie geht von nun an, begleitet von vielen Höhen und Tiefen, durchs Leben und genau dies hat Sebastian Willing in seinem Buch in Worte gefasst.
Doch es ist auch klar, dass die Eltern nicht ihr ganzes Leben lang die Energie aufbringen können, um sich rund um die Uhr nur um Bea zu kümmern. So ist der Weg, den die Familie gehen muss schon vorgezeichnet, bis hin zum Abschied von Bea.


Über den Autor selbst ist mir leider nicht viel mehr als der Name bekannt. Wer sich aber näher mit Sebastian Willing und seinem Leben beschäftigen möchte, der kann sich gerne seinen Blog unter http://www.pal-blog.de/ durchlesen. Unter anderem gibt es dort auch Blogposts, die zum Teil als Grundlage für dieses Buch dienten.

Normalerweise lese ich eher selten Bücher, die auf wahren Tatsachen beruhen. Das liegt daran, dass es mir oft schwer fällt, mich von den Berichten emotional zu distanzieren.
Bei diesem Buch habe ich aber den Schritt gewagt, vor allem, weil ich selbst im Alltag viel mit Menschen mit Behinderung zu tun hatte. Unter anderem hatte ich eine Schwester mit Behinderung und habe ganztags in einem Förder- und Betreuungsbereich für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen gearbeitet.
Aufgrund dieser Tatsachen hat mich einfach die Thematik des Buches interessiert und angesprochen.

Zum Inhaltlichen kann ich sagen, dass Sebastian Willing es gut versteht, die Familiensituation zu schildern ohne ins Dramatische abzudriften.
Es ist eine nüchterne und sachliche Beschreibung des Familienalltags und dem Umgang mit Bea. Trotzdem kommt auch das Herzliche und Liebevolle nicht zu kurz. Es gibt durchaus Passagen, bei denen man lachen musste oder zu Tränen gerührt war.
Jeder Leser, der selbst Menschen mit Behinderung im Umfeld oder der Familie hat, kann nachvollziehen, wie es Sebastian Willing und seiner Frau geht und mit welchen Gefühlen und auch Strapazen sie zu kämpfen hatten und immer noch haben.
Auch den ganzen Ärger mit Behörden und Ämtern kann man eigentlich nur verstehen und nachvollziehen, wenn man selbst schon in dieser Situation war.

Nur einige formelle Dinge haben mich am Buch ziemlich gestört. Standig kamen einige Sätze und dann wieder ein neuer Absatz. So wurde für mich einfach der Lesefluss etwas gestört, aber das ist nur meine persönliche Empfindung. Außerdem hätte ich mir an manchen Passagen gewünscht, dass Sebastian Willing sie ausführlicher beschreibt und mehr Struktur reinbringt, weil es doch im Buch einige Wiederholungen gab.
Wenn man über diese Sachen aber hinwegsieht und sich an die Thematik herantraut, wird man mit einem tollen Buch belohnt, das auf jeden Fall lesenswert ist!
Von mir gibt es deshalb 4 Monster!

4 Monster

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